Die guten alten Zeiten enden nie, jedenfalls nicht solange The Prodigy mit von der Partie sind. Zum Glück denken die Elektro-Punk-Pioniere gar nicht daran, ihre Adoniskörper in der Sonne zu bräunen und ihre Musikkarriere an den Nagel zu hängen: "Wir sorgen für Erregung, wir sind eskapistisch. Außerdem sind wir ja nicht die Rolling Stones – wir sind immer noch fucking jung!" Wir sind erleichtert, denn von ihren giftigen, knarzenden Gitarrenriffs und fetten Breakbeats haben wir noch lange nicht genug.

The Prodigy, das sind DIE Könige der Acid- und Rave-Ära der 90-er Jahre. Millionen von Menschen haben zu ihrem Sound die Nächte durchgetanzt und sich völlig verausgabt. Kopfnicken und mit dem Fuss wippen geht bei The Prodigy nicht, denn sobald die Boxen die harten Beats ausspucken, schlägt der Puls dermassen hoch, dass stillstehen unmöglich ist. Hinter dem Phänomen The Prodigy verbergen sich Liam Howlett, Leeroy Thornhill und Keith Flint. Wobei Howlett das Mastermind der Truppe ist und mit immer neuen Ideen die Band am Leben hält. Schmeisst man Acid House, Techno, Drum'n'Bass, Trip-Hop und Big Beats in einen Mixer, dann kommt mit dem Talent von Howlett waschechter The Prodigy-Sound heraus.

Nach Trennungen, Besetzungswechseln und teilweiser Orientierungslosigkeit hat die Band wieder zusammengefunden und ist wieder auf den Bühnen der Welt unterwegs. Auf ihrem aktuellen Album "Invaders Must Die" haben sie sich zur Freude der Fans eindeutig auf ihre alten Stärken besonnen. Ein Markenzeichen der Band sind ihre fast schon erschreckend energiegeladenen Live-Shows, mit der sie so mancher Rockband das Fürchten lehrten. Kein Wunder, denn Howlett betont gerne, dass die Band beim Schreiben der Songs kaum an Plattenverkäufe denke, sondern "wie viel Damage die Stücke live anrichten können". The Prodigy sind nix für Angsthasen, denn es gibt nur eine Devise: Rock or die tryin'!