Lilabungalow Live Auf Dem Fokus Festival 2012


Kategorie: Fokus Festival
geschrieben von: Fokus Festival geschrieben am: 05.09.2012 um: 14:45 Uhr

Wer auf Stiltreue und Stetigkeit Wert legt, wird bei dieser Band auf das Angenehmste entta?uscht. LILABUNGALOW ist musikalische Zu?gellosigkeit. Multiinstrumentalist Patrick Fo?llmer ist Zentrum eines losen Haufens von fantastischen Musikern, die mit LILABUNGALOW durch die Gegend ziehen, in ihm wohnen, an ihm bauen. Die Leichtigkeit eines im Gru?nen gelegenen Wochenendhauses steht durchaus Pate fu?r die gemeinsame Arbeit der Band. Keine Zwa?nge, keine Masterpla?ne, immer auf der Suche nach gemeinsamen architektonischen Visionen fu?r LILABUNGALOW. Songskizzen werden in die Ha?nde anderer gelegt, reifen eine Weile bis ihre Musikalita?t verstanden wurde, und werden dann weiterbearbeitet. Dabei gleicht der Bungalow ha?ufig eher einem Caravan, ist meist in Bewegung. Das musikpa?dagogische Konzept von Patrick Fo?llmer sieht keine Ausflu?chte vor: Songs geho?ren auf die Bu?hne und Musik findet vor Publikum statt. Das professionelle Bedienen eines Instruments ist das eine, geschmeidige Tanzeinlagen sind das andere.

Dabei vera?ndert sich zuweilen nicht nur die konkrete Besetzung, sondern gleich die ganze Ausfu?hrung des LILABUNGALOW: Ob als Big Band, Quintett mit Posaune oder nur mit Schlagzeug, Laptop und Gesang - Fo?llmers Stimme ha?lt mit ihrem unglaublichen Spektrum Arrangements zusammen, denen man die naive Lust an Musik anho?rt. Diese Lust an Unterhaltung im besten Sinne wird spu?rbar, wenn Fo?llmer im Achselhemd singt, und zwischen Strophe und Refrain mit Trompete und Gitarre noch die Band in der Band gibt. Am Ende kommt dabei Popmusik mit doppeltem Boden heraus. Handelsu?bliche Klischees und Ho?rgewohnheiten werden zitiert, beschleunigt, verkehrt und reanimiert. Klar kann man das Electro-Indie nennen, oder gern auch poetischer einen Strauß mit vielen verschiedenen Blumen - Am Ende kommt eh jemand und sagt "nur Gulasch schmeckt am besten."
Was tatsa?chlich passiert: Irgendwo zwischen zuckersu?ßem Electropop, treibenden Funkperlen und einer fordernden E-Gitarre performt Fo?llmer Texte zu den großen Universalien des Lebens: Ma?nner, Frauen, Leben und leben lassen.

Ohne ironische Distanzierung beteuert er, dass es ihm genau darum beim Musikmachen geht: Ein Bu?hne fu?r seine Gespra?che u?ber das Leben im Allgemeinen und Speziellen - und auch Expliziten - zu bekommen. Die Mo?glichkeit, als Musiker auf einer Bu?hne nahezu alles tun zu ko?nnen, ohne dass das Publikum unter- scheiden kann, was improvisiert und was geplant war, reizt den Frontmann sichtlich. Zwischenansagen werden je nach Stimmungslage zu einem Spiel mit Dialekten, mit dem Publikum und mit eigenen Teil-Perso?nlichkeiten - Die brav wieder verschwinden, wenn der studierte Musiklehrer (!) umgezogen und charmant am Merchandise-Stand auftaucht.

Im September wird nun das große Versa?umnis der versammelten deutschen Musikindustrie behoben, es seit der Gru?ndung von LILABUNGALOW im Jahr 2004 noch zu keinem offiziellen Release gebracht zu haben. Das selbstbetitelte Debu?talbum, das auf dem Leipziger Label ANALOGSOUL erscheinen wird, gibt mit seinen zwo?lf Songs kein lebloses Modell, sondern einen Projektion im Maßstab 1:1. Den Musikern und dem produzierenden Studio ZODIAQUE ist es gelungen, die Gesichtsmuskelzuckungen, die Dynamik und das zuweilen anarchistische Potential von LILABUNGALOW so zu konservieren, dass die Songs dem Live-Eindruck in nichts nachstehen. Vorher freuen wir uns natürlich auf LILABUNGALOW live und in Farbe bei fokus Festival 2012 - am Samstagabend gegen 0:50 Uhr auf der Livebühne im Nostromo!

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